Die neue Saison ist nur noch 5 Wochen entfernt und die Spieltermine stehen für alle Teams der Chips nun fest. Und dennoch laufen die Vorbereitungen im Hintergrund weiterhin auf Hochtouren.
Um mal einen kleinen Einblick in die Arbeiten zu bekommen, trafen wir uns mit dem Chipmunks-Vorsitzenden Carsten Pletscher…
Carsten, viele wissen gar nicht, wie viel Arbeit eine Saisonplanung macht. Klär uns mal auf…
Alles fängt mit der Einteilung der Ligen durch den BSV-NRW an. Dann haben die Vereine ca. 4 Wochen Zeit, die Termine untereinander abzusprechen. Das ist oft sehr langwierig, denn nicht jeder Verein verfügt über einen eigenen Platz und muss oft seine Termine mit anderen Vereinen oder der Stadt abklären. Zum Glück haben wir dieses Problem nicht.
War es dieses Jahr besonders schwierig oder im Vergleich zu den Vorjahren eher einfach?
Das kann ich nicht konkret beantworten, denn dieses Jahr musste ich die Terminabsprache aus persönlichen Gründen kurzfristig an Thorsten Michaelis abgeben, bei dem ich mich an dieser Stelle nochmals bedanken möchte. Ich denke aber, dass es dieses Jahr nicht einfach war, da wir zum ersten Mal mit 5 Teams antreten.
Bedeutet ein zusätzliches Team wirklich mehr Arbeit?
Der Arbeitsaufwand hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen natürlich von der Anzahl der Teams, denn wir haben ein Spielfeld und müssen von April bis Ende September alleine in diesem Jahr bis zu 55 Heimspiele auf einem Feld koordinieren. Andere Vereine haben es da einfacher, so verfügen z.B. die Bonn Capitals über 2 Baseballfelder und je einem Softball- & Jugendfeld. Rein theoretisch kann man dort 4 Spiele gleichzeitig austragen.
Wovon hängt es noch ab?
Von den Coaches. Die Trainer unserer Nachwuchsteams sind alle in den anderen Teams noch aktiv als Spieler tätig und die Verpflichtungen als Coach und Spieler dürfen sich nicht überschneiden. Würden unsere Coaches nicht selber spielen, hätten von unserer Seite aus dieses Jahr nur ca. 5 Spiele verschoben, bzw. nur Uhrzeiten geändert werden müssen. So waren es am Ende über 30 Spiele, die terminlich geändert werden mussten. Das liegt auch daran, das die meisten anderen Vereine ja die selben Probleme haben wie wir, was es nicht einfacher macht.
Wie viele Spiele sind es denn dieses Jahr?
Wir haben 90 reguläre Saisonspiele. Je nachdem wie unser 1. Baseballteam abschneidet, könnten es durch die Play Offs oder Play Downs insgesamt 96 bis maximal 102 Spiele werden.
Sind denn weitere Teams geplant?
Das kann man pauschal nicht beantworten. Grundsätzlich möchte man sich ja immer vergrößern. Aber mit 5 am offiziellen Spielbetrieb teilnehmenden Teams ist die Kapazität des Platzes fast ausgeschöpft. Wir werden in diesem Jahr noch ein neues Mixed-Fun-Softball-Team gründen, dessen Spiele irgendwie noch eingeschoben werden könnten. Den Rest wird man im weiteren Verlauf des Jahres sehen.
Und das bedeutet?
Wir hatten über den Winter ungewohnt viele Abgänge, die meisten wegen Karriereende. Die 2. Herren und die Junioren sind personell nicht mehr so stark aufgestellt wie sonst. Dagegen boomt es gerade bei den Schülern. Sollte der Zulauf dort noch weiter ansteigen, muss man sich Gedanken über ein 2. Schülerteam machen. Wo hingegen bei den Junioren durch die Altersvorgaben, zur Zeit kein komplettes Team für 2014 zur Verfügung stände. Daran müssen wir dieses Jahr verstärkt arbeiten, um neue Spieler zu gewinnen.
Was ist da zur Zeit geplant?
Wir haben ein neues Sponsoring- & Marketingteam auf die Beine gestellt. Das wird sich in diesem Jahr verstärkt auch um die Werbung des Vereins kümmern. Die ersten Arbeiten werden am Freitag auf der Jahreshauptversammlung vorgestellt.
Und auf was konzentriert ihr euch gerade?
Ich bin gerade dabei, alle wichtigen Unterlagen wie die einzelnen Spielpläne anzufertigen. Dann folgt die Einteilung der Scorer für die Heimspiele, die Einteilung für unseren Verkaufsstand, eine Liste mit Kontaktdaten der Gegner, Wegbeschreibungen zu den anderen Plätzen, Aktualisierung der Mitgliederlisten usw, usw. Das ist eine Menge Arbeit, aber wenn das erledigt ist kann ich mich etwas zurücklehnen, denn dann ist der Hauptteil meiner Aufgaben für dieses Jahr bewältigt.
Das hört sich viel an. Warum so ein großer Aufwand?
Das hat drei Gründe. Erstens nehme ich dadurch unseren Coaches viel Arbeit ab, wenn sie alle Informationen vom ersten bis zum letzten Spieltag bereits haben. Dadurch können sie sich voll und ganz auf ihr Team konzentrieren. Zweitens hat dadurch jedes Mitglied, ob aktiv oder passiv, alle Infos über jedes Team. Denn alle Unterlagen werden bei uns an jedes Mitglied versendet. Selbst bei einem spontanen Rain Out weiß spätestens 30 Minuten nach der Absage jedes Mitglied darüber Bescheid. Und drittens sind dadurch alle Mitglieder zufrieden und das ist die Hauptsache.
Ist das nicht überall so?
Ich habe mich letztes Jahr mit einem Spieler eines anderen Vereins unterhalten, der nach eigener Aussage gerade mal von 2 Spielerinnen des Softballteams seines Vereins den Vornamen weiß. Es gibt Vereine, da laufen alle Teams nur nebeneinander her, da gibt es nichts Gemeinsames. Das ist bei uns nicht so. Mit Ausnahme der Neuzugänge kennt bei uns jeder jeden. Wir sind ein mittelgroßer Verein mit zur Zeit 94 Mitgliedern, aber dennoch wie eine große Familie. Die Verbundenheit unter den Teams ist sehr groß. Nur durch die eigenen Mitglieder sind z.B. bei jedem Heimspiel mindestens 30 Zuschauer am Platz.
Fragst Du dich manchmal ob sich der ganze Aufwand lohnt?
Nein. Unser Ziel ist es, unseren Sport der breiten Masse zugänglicher zu machen und ein funktionierendes Umfeld zu schaffen. Und jeder trägt seinen Anteil dazu bei. Das fängt bei den „einfachen“ Mitgliedern an, die das ganze Jahr bei den Spielen die Burger braten, über die Umpire und Scorer bis hin zu den Vorstandsmitgliedern. Jeder im Verein versucht seine Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen und dadurch schaffen alle Mitglieder gemeinsam dieses Umfeld und den Zusammenhalt, den wir so sehr schätzen.
Eine letzte Frage : Schafft ihr es, euch auch auf die Saison zu freuen und sie zu genießen?
Absolut! Denn die Hauptarbeiten finden nun mal vor der Saison statt und dabei stellt man sich immer wieder mal vor, wie es dieses Jahr laufen wird. Wir freuen uns alle noch immer wie kleine Kinder auf den Saisonstart. Und jeder erledigt seine Aufgaben in seiner Freizeit und wenn wir das nicht gerne machen würden, wären wir die falschen Personen für diese Aufgaben. Jeder von uns zählt die Tage bis zum ersten Play Ball, auch wenn man sich kurz vorher oft genug wünscht, dass es noch ein paar Tage länger dauern dürfte. Denn durch das Wetter sind gerade in diesem Jahr die Platzarbeiten noch nicht so weit erledigt wie sie sein sollten. Doch wir haben in einem Jahr mal erst 4 Stunden vor dem ersten Spiel die letzten Arbeiten erledigt und auch in diesem Jahr wird mit Hilfe aller Mitglieder wieder alles rechtzeitig fertig sein, davon bin ich fest überzeugt.
Vielen Dank für das Gespräch
JD