Nach zweiwöchiger Spielpause fanden sich die Hagener Damen am letzten Samstag zum Ruhrpott Derby 2.0 zusammen. Zu Gast waren dieses Mal die Nachbarn aus Bochum, die man bereits aus den letzten Jahren kannte. „El Classico“ versprach folglich wenige Überraschungen jedoch Spannung.
Nicole B. eröffnete als Starting Pitcherin das erste Inning souverän und mit 7 fleißigen Streifenhörnchen im Rücken beendete sie die Angriffe der Barflies nach nur fünf Schlagfrauen.
Mit einem soliden Start in der Verteidigung gingen nun die Hagener Nagetiere zum Angriff über. Dass diese Tierrasse bekanntermaßen sozial eingestellt ist, bestätigte sich nunmehr. So schlugen die Chipmunks hart und präzise Bälle direkt in die Handschuhe der Barflies, stets bemüht um die maximale Entlastung ihrer Gäste – so wirkte es zumindest. Einzig Sonja G. umrundete die vier Bases, deren brillant gebunteter Ball, trotz intensiver Hypnoseversuche der 3rd Base Dame, nicht von der weißen Linie wich. So endete das erste Inning nach gefühlten 143,7 Sekunden recht verhalten mit nur einem Punkt für die Hagenerinnen.
Die Barflies versuchten nun erneut die Verteidigung der Chips zu knacken. Chancen gab es theoretisch genügend, denn Nicole B. servierte Pitches wie aus dem Bilderbuch. Mit einem Double-Play und anschließendem Strikeout schickte diese die Gäste erneut mit 0 Punkten zurück ins Dugout. Wer dieses Mal nun einen Punktehunger seitens der Hörnchen erwartet hat wurde leider wieder enttäuscht: der „Hunger“ glich eher einem schüchternen Anknabbern… oder frechem Naschen, wenn’s hoch kommt. Streifenhörnchen eben. Nur ein Punkt. Auch die folgenden Offensiv-Innings waren weniger durch Punkte gekennzeichnet; vielmehr lag der „Aha“-Moment des Hagener Spiels darin, dass die Chips in jedem Inning exakt nur 5 Batter an den Schlag schickten bevor ihre Offensivzeit beendet wurde. Konstanz war also vorhanden.
Den Gästen hingegen gelang es auszugleichen (3. Inning), so dass das Spiel spannender wurde als eigentlich notwendig. Im 5. Inning angelangt, scherzte ein lustiger Zuschauer leise „Hach, wenn wir jetzt einfach mal 10 Punkte machen würden, dann wär’s vorbei! Hehe“, welches ein leichtes, synchrones Anwinkeln der Mundpartie entlang der Fans zauberte, die bis dato eher als angespannt zu interpretieren waren. Die Hagenerinnen schienen jedoch die Weisheit darin erkannt zu haben. Eröffnet wurde der Punktesturm von Alina T., gefolgt von ganzen 14 Battern. Die Mischung aus 6 satten Hits, aggressivem Baserunning und einem Error der Bochumerinnen entpuppte sich als sehr entzündlicher Molotov-Cocktail, welcher nur durch das regelkonforme frühzeitige Beenden des Umpires nicht zur Explosion kam.
Man wird sicherlich nie erfahren was gegen 15:59 Uhr, Bottom of the 5th, genau im Dugout geschah. Schizo-Chips? Vielleicht sind sie in Wirklichkeit kleine Streifen-Transformers. Vielleicht ist das Dugout auch eine Zauberkugel. Marijke Amado hab ich jedenfalls nicht gesehen.
BR