Das es schwer würde neben den Play Offs ein gutes Team aufzustellen, um die Landesliga abzuschließen, habe ich in Kauf genommen. Die vielen Verletzungen im Verbandsligateam machten diverse Aushilfen unabdingbar und es freut mich zu sehen, wie Spieler meines Teams nahtlos im Kader der Ersten einsetzbar sind. Meine Aussage, mit den Springern aus dem Jugendteam zusammen machen wir das schon passend, wurde jedoch am Sonntag ad absurdum geführt, denn keiner der angekündigten Jugendspieler erschien am Treffpunkt.
Mit 7 Mann machten wir uns auf gen Hochdahl, wo gegen 14:30 Uhr noch zwei weitere direkt nach deren Arbeit erschienen. Das letzte Aufgebot sollte es also reißen und um es vorweg zu nehmen, das ist uns eindrucksvoll gelungen – auch wenn ich davon kaum was mitbekommen habe. Im zweiten Inning wurde ich förmlich vom First Base der Hochdahler bei einem Coming am zweiten Base überrannt. Ich fand mich plötzlich am Boden wieder, hatte mächtige Nackenschmerzen (die ich immer noch habe, ohne zu wissen warum der Hochdahler mir in den Rücken gesprungen ist, anstatt zu sliden), eine Prellung über dem Auge und die Hälfte meines Schneidezahnes war spurlos verschwunden. Aber an Krankenhaus oder schlappmachen war nicht zu denken, es war ja kein Reservespieler da – also Zähne zusammenbeißen, was mangels Masse schwierig war und weiter spielen. Ab da habe ich alles nur noch verschwommen wahrgenommen, weshalb ein Bericht eher eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne zeitliche Abfolge ist, die ich im Kopf habe – als da wären:
Lars „Bruno“ Fengler und sein Catcher Andreas „M“ Mönig haben einen tollen Job gemacht – 15 Strike Out, das war gigantisch, dazu ein Runner am dritten Base und einen am Zweiten erwischt. Die Defensivleistung von uns war gut – 0 Errors auf dem Scoreboard nach 9 Innings habe ich selten erlebt. Also eigentlich mehr als gut – perfekt!!!
Zudem erinnere ich mich, dass der Second Base der Hochdahler sportlich sehr fair darauf verzichtet hat, mich ein zweites Mal umzunageln. Nach einem weiten Hit ins rechte Center Field sind Center Hopff und Rightfielder Causemann filmreif zusammengeknallt, natürlich ohne den Ball zu fangen. Aber der geistesgegenwärtige Wurf von Hopff ans zweite Base besorgte dann das Aus – jedoch landete der Wurf abseits des Bases genau in der Laufbahn des Hochdahler Spielers und da es gegen meine Laufrichtung ging, stand ich nicht sehr glücklich mitten im Weg. Er hätte allen Grund gehabt mich wegzudrängen und da er deutlich kompakter und größer war als ich, wäre es ihm auch ein leichtes gewesen, jedoch verzichtete er sehr fair darauf, was meinen tiefsten Respekt ausgelöst hat.
Weiterhin erinnere ich mich daran, dass Bruno, der ein Teil des Basecoachings übernommen hatte, versucht hat meine Schlagversuche zu korrigieren, was immerhin dazu führte, dass ich mal getroffen habe, kurz nachdem Tobi mit einem Holzschläger einen tollen Hit in die Lücke zwischen Short und Third Base gesetzt hat. Einen schönen Hit von Alex, der nun nicht auf den Mound wechseln durfte, da Bruno alle 9 Innings durchziehen wollte (Sorry – wird nachgeholt, ich war abgelenkt…) und einen verletzten Short Stop Nöpel, der irgendwann mal neben mir auf der Bank lang und mit seinem Knie Probleme hatte, aber ebenfalls durchgezogen hat, sehe ich auch noch vor mir. Das muss kurz vor dem Auftreffen meines Schlägers auf meinem Schienenbein gewesen sein, den Hermann mir nach einem Strike Out munter zugeworfen hatte – ich habe ihn zwar kommen sehen, aber dann locker auf den Einschlag gewartet, anstatt weg zu gehen oder ihn zu fangen … Egal, Schwung holen und ab aufs Feld, der Schmerz im Bein war angenehmer als der im Nacken.
Am Ende jedoch haben wir durchgehalten und verdient mit 9:5 gewonnen – die Hochdahler konnten nie mehr als einen Run je Inning scoren, wo hingegen wir doch größere Läufe aufweisen konnten. Allerdings waren sie ein Team auf Augenhöhe, was uns nie hat davonziehen lassen. Das Spiel hätte jederzeit kippen können, da Hochdahl ebenfalls ein tolles Spiel gemacht hat, jedoch durch 6 Errors (so glaube ich) den Unterschied ausgemacht haben, die uns zum Sieg verhalfen. Maik Causemann hatte ein tolles Debüt im Team und der Rest hat eine hervorragende Leistung abgerufen – die letzten Neun waren ein super Team und das ist es was Baseball am Ende ausmacht.
Line Up:
Pitcher: Fengler
Catcher: Mönig
First Base: Krajczy
Second Base: Michaelis
Third Base: Bensch
Short Stop: Nöpel
Left Field: Schröter
Center Field: Hopff
Right Field: Causemann
Kommende Woche treten wir Samstag in Marl an – die Erste spielt da erst Sonntags, so dass wir hoffentlich einen größeren Kader mitnehmen können.
TM